Infos über das Industrial Piercing
Das Industrial-Piercing gehört zu der Kategorie der Ohren-Piercings und heißt aus dem Englischen übersetzt so viel, wie Baugerüst. Ab und zu trifft man aber auch stellvertretend die Bezeichnungen Scaffold-, Transversal- oder Scaffold-Piercing an. Dabei handelt es sich um ein anspruchsvolles, aber sehr modisches Schmuckstück, welches sich nicht länger nur auf die Damenwelt beschränkt, sondern auch immer mehr Anklang bei Männern findet.
Wie sieht das Industrial-Piercing aus?
Das Industrial-Piercing besteht aus einem Stab aus hochwertigem Chirurgenstahl mit einer Stärke von ca. 1,6 mm und einer Länge von etwa 36 – 38 mm, sowie aus zwei Kugeln zur Sicherung. Es handelt sich dabei um eine sehr moderne Variante der Helix-Piercings, die jedoch schwer zu stechen sind. Sie werden am oberen Rand der Ohrmuschel, an der kopfnahen Seite -, als auch durch die gegenüberliegende Seite am äußeren Rand, gestochen. Genauso wie das Rook-Piercing sind die Industrials Knorpelpiercings.
Wie wird das Industrial-Piercing gestochen?
Aufgrund der menschlichen Anatomie ist es leider nicht möglich, dass sich jeder diese Art von Piercing stechen lassen kann. Dies liegt daran, dass die Helix nicht bei jedem so stark ausgeprägt ist, dass man sie durchstechen kann. Im Unterschied zu normalen Knorpelpiercings muss man beim Stechen enorm sorgfältig sein, da die Löcher am Ende eine gerade Linie bilden müssen, sodass das Piercing auch richtig angebracht werden kann. Man kann das Piercing entweder mit einer Hohlnadel stechen, aber auch mit einer Venenverweilkanüle (Venenverweilkanülen sind Kanülen, die u. a. beim Blutabnehmen Anwendung finden). Darüber hinaus gibt es drei verschiedene Möglichkeit das Piercing stechen zu lassen.
1. Mithilfe von zwei Piercings:
Diese Methode ermöglicht es, dass beide Löcher getrennt voneinander abheilen können, da sie jeweils mit Ball-Closure-Rings (Klemmkugel Ring) versehen werden. Ist aber auch mit dem Nachteil verbunden, dass die Stichkanäle schief werden können und nach dem Abheilen ein Verbinden mit den Löchern nicht möglich ist.
2. Mithilfe eines Barbell und zwei Piercings:
Hier handelt es sich auch um zwei Piercings, die allerdings mit einem Barbell direkt miteinander verbunden werden. Der Nachteil dieser Methode ist es, dass man den Barbell sofort entfernen muss, falls eines der Löcher nicht richtig abheilt.
3. Mithilfe von gepunchten Piercings:
Anders als bei den beiden anderen Methoden wird das Knorpelgewebe nicht durchstochen, die Haut wird also nicht verdrängt, sondern direkt ausgestanzt. Diese Methode sorgt dafür, dass weniger Schmerzen auftreten, die Wunde schneller verheilt, und dass man sofort ein Barbell einsetzen kann. Daher wird diese Arbeitsweise auch von vielen Piercer empfohlen.
Pflege von Industrial-Piercings
Industrials bieten eine größere Infektionsmöglichkeit, da man nicht nur ein Loch sticht, sondern zwei. Daher ist es besonders wichtig diese Art von Schmuck sorgfältig zu pflegen. Ebenso ist die Abheilungsdauer mit 6–12 Monaten deutlich höher als bei anderen Piercings. Höre daher genau auf die Empfehlung zur Pflege deines Piercer. Du solltest dein Ohr dabei möglichst mit sauberen Finger desinfizieren, nicht auf dem Ohr schlafen und auch nicht damit telefonieren.
Unser Fazit über das Industrial-Piercing
Das Industrial-Piercing ist ein anspruchsvolles Modeaccessoire, welches in der Öffentlichkeit von anderen Personen definitiv wahrgenommen wird. Aus dem Grund eignet sich das Piercing für Personen, die modebewusst sind und auffallen wollen. Da es das Industrial-Piercing in vielen Varianten gibt, ist es möglich seinem individuellem Style mehr ausdruckt zu verleihen. Jedoch ist dieses Piercing weniger für Anfänger geeignet, da es besonders pflegeintensiv ist.