Infos über das Lippenpiercing
Das Lippenpiercing gehören mittlerweile zu den meist gestochenen Piercings schlechthin und das natürlich nicht ohne Grund. Die Variationsvielfalt ist enorm groß und auch das Angebot an Schmuck lässt keinerlei Wünsche mehr offen.
Zuerst wurden alle Piercings, die im Bereich der Lippen liegen, als Labret-Piercing bezeichnet aber jetzt heißen nur mehr Piercings an der Unterlippe Labret. In Afrika, Asien und Lateinamerika ist das Labret ein großer Bestandteil der Kultur. Hier werden die Piercings also vor allem aus kulturellen Gründen getragen und meist werden die Piercinglöcher gedehnt.
Wie wird ein Lippenpiercing gestochen?
Wenn man sich entschlossen hat, sich ein Lippenpiercing stechen zu lassen, sollte man sich einen professionellen Piercer suchen. Dieser berät Sie im Studio und erklärt die Pflege des Labretpiercings, die möglichen Risiken und versorgt Sie zusätzlich mit vielen weiteren wichtigen Informationen. Nachdem Sie einen Vertrag unterschrieben haben, kann es nun auch schon losgehen.
Zuerst wird der Bereich rund um die betroffene Einstichstelle des Lippenpiercing gereinigt und desinfiziert. Das ist wichtig, damit keine Bakterien in die frische Wunde gelangen, welche sich selbstverständlich unter diesen Umständen schnell entzünden könnte. Anschließend wird die Einstichstelle mit einem speziellen Stift markiert, sodass Sie diese im Spiegel ebenfalls noch einmal betrachten können.
Mit einer besonderen Piercingzange wird das Gewebe rund um die Einstichstelle fixiert, sodass beim Stechen des Kanals nichts verrutschen kann. Der Piercingkanal wird mit einer sogenannten Hohlnadel gestochen. Dabei handelt es sich um einen spitzen und hohlen Schlauch, durch den nach dem Stechen das Erstpiercing eingelegt wird. Dieses rutscht beim Herausziehen der Piercingnadel in den frisch gestochenen Piercingkanal. Beim Erstpiercing handelt es sich meistens um ein Ball Closure Ring, Circular Barbell oder ein gerader Labretstecker. Diese sind in der Regel aus Kunststoff gefertigt und werden mit einer Überlänge eingesetzt. Nach dem Stechen handelt es sich bei dem frischen Kanal um eine offene Wunde, sodass der Bereich anschwellen kann. Sie sind in unterschiedlichen Längen und meist mit einem Materialdurchmesser von 1,2 oder 1,6 Millimetern erhältlich.
Abheilzeit und Pflege vom Lippenpiercing?
Bis das Piercing komplett abgeheilt ist, vergehen mindestens vier Wochen, wobei die meisten Personen eher von 12 Wochen sprechen. Natürlich hängt die Zeit der Heilung auch individuell von den Personen und der Pflege ab.
Bei der Pflege ist es vor allem wichtig, diese sorgfältig und regelmäßig durchzuführen. Damit sich der frisch gestochene Piercingkanal nicht entzündet, ist es ratsam, 24 Stunden nach dem Piercing keinerlei alkoholische Getränke zu trinken und auch das Rauchen sollte, wenn möglich, unterlassen werden. Hierbei können zu viele gefährliche Bakterien in den Wundkanal gelangen. Des Weiteren ist es wichtig, dass Sie die Einstich- sowie die Austrittsstelle mindestens zwei Mal am Tag mit der vom Piercer enthaltenen Flüssigkeit reinigen. Am einfachsten ist es, zwei Tropfen direkt auf die betroffene Stelle zu träufeln, sodass das Mittel in den Kanal fließen kann.
So wird die Wunde schön steril gehalten. Die Behandlung mit den Tropfen muss dringend bis zur kompletten Abheilung verwendet werden. Des Weiteren ist es wichtig, dass Sie das Piercing ausschließlich mit frisch gewaschenen Händen berühren. Das Piercing selber kann zwischendurch immer mal leicht gedreht werden, damit es nicht festwachsen kann. Hierbei ist es aber wichtig, dies besonders behutsam, langsam und vorsichtig zu machen.
Auf die Verwendung von Cremes und Mak-Up sollten Betroffene Personen ebenfalls dringend verzichten oder die betroffene Stelle großzügig auslassen, denn auch hier lauern Inhaltsstoffe, die zu Entzündungen führen können. Damit das Piercing nicht zu wächst, muss das Erstpiercing stets bis zur kompletten Heilung im Kanal gelassen werden. Das Auswechseln sollte also erst dann stattfinden, wenn die Wunde abgeheilt ist. Auch ein Kürzen des Stabs ist nicht ratsam, sollte, wenn gewünscht, jedoch ausschließlich vom Piercer selber gekürzt werden.
Welches Material wird verwendet?
Beim Erstmaterial sollte ausschließlich Titan oder PTFE (Kunststoff) verwendet werden.
Nach der Abheilungsdauer, also nach 4 – 12 Wochen, kann man auch andere Materialien wie Chirurgenstahl verwenden, welches ebenfalls als sehr steril, robust und gut verträglich gilt.
Da Kunststoffpiercings sehr zahnschonend sind, werden sie am häufigsten von Piercern empfohlen.
Welchen Schmuck gibt es für das Lippenpiercing?
Bei der Auswahl des Schmucks werden Ihnen nahezu keine Grenzen gesetzt. Am meisten verwendet werden die sogenannten Labrets. Die Piercingstäbe verfügen in der Regel um eine Kugel, welche es in vielen verschiedenen Designs gibt, und über eine Platte, die sich im Mundinneren befindet und die Zähne sowie das Zahnfleisch schont. Wichtig ist es, das Piercing genau passend zum Kanal zu kaufen. So darf der Stab auf keinen Fall zu kurz sein, da das zur Quetschung des Gewebes und somit zu Entzündungen führen kann. Entscheiden Sie sich für einen dickeren Piercingstab, so wird der Kanal geweitet. Bei einem sehr dünnen Stab verkleinert sich der Kanal mit der Zeit automatisch. Aber auch Ringe können als Lippenpiercing eingesetzt werden und sind heutzutage in vielen wunderschönen Designs erhältlich.
Lippenpiercing Variationen
Wird das Piercing weit unten in der Nähe der Zahnwurzel platziert, spricht man von einem Lowbret.
Natürlich gibt es auch Kombinationen, sodass auch seitlich zwei Piercings nebeneinander als Snake Bites getragen werden können. Hier werden Ihrer Fantasie und Ihrer Wünsche keinerlei Grenzen gesetzt.
Wird ein Labret genau in der Mitte der Oberlippe gesetzt, spricht man von einem Medusa Piercing.
Das Madonna Piercing wird seitlich der Oberlippe gestochen und ist besonders bei Frauen sehr beliebt.
Lippenpiercing Video
Alles über Snakebites
Infos zu Labret Piercing
Fragen zum Lippen Piercing